650 JAHRE GOLDSCHMIEDE

2016 und 2017 standen im Zeichen eines besonderen Jubiläums, denn die angesehene Zunft der Gold- und Silberschmiede Österreichs feierte ihr 650 jähriges Bestehen.

650 JAHRE GOLD- UND SILBERSCHMIEDE

Im Namen der herzoglichen Brüder Albrecht und Leopold wurde am 13. Oktober 1366 den Goldschmieden in Wien ihre älteste Handwerksordnung gegeben.
Sie stand im Gegensatz zu den meisten anderen Ordnungen, die seit damals, wie es Herzog Rudolf IV von Habsburg bestimmt hatte, im Namen von Bürgermeister und Rat ausgestellt wurden.
Die Kompetenz der Landesfürsten für die Urkunde lag darin begründet, dass die Goldschmiede für ihre Arbeiten wertvolles Edelmetall als Rohstoff benötigten, das außerdem in großer Menge zur Herstellung der Münzen diente. Dadurch wurde es einerseits notwendig, die Goldschmiede in Bezug auf die Hantierung mit Gold, Silber und Edelsteinen zu überwachen, womit der herzogliche Münzmeister betraut war, andererseits erfreuten sie sich gerade wegen ihres teuren Arbeitsmaterials und wegen ihrer außergewöhnlichen Kunstfertigkeit am Hof und innerhalb des Gesamtgewerbes so besonderen Ansehens, dass sich die Herzoge mehr um sie kümmerten als um andere Handwerker.

Am 15. Dezember 1367 wurde in der „Zechordnung“ niedergeschrieben, nach welchen Bestimmungen die Goldschmiede in Wien ihren Beruf auszuüben hatten.
Mit ihren 42 Punkten gehen die von den Meistern im eigenen Wirkungskreis geschaffenen Regeln weit über die herzogliche Urkunde hinaus.

Die Goldschmiedekunst und ihre Meister erfreuten sich zu allen Zeiten eines hohen Ansehens. Schon allein die Kostbarkeit ihrer Arbeitsmaterialien zeichnen die Gold- und Silberschmiede aus.

Heute steht neben der Tradition besonders die Individualität im Vordergrund.
Moderne Herstellungstechniken, wie 3-D-Verfahren, haben auch in diesem „Alten Handwerk" Einzug genommen. Themen wie "Faires Gold" oder die Herstellung nach ökologischen und sozialen Kriterien, sind nun die alltäglichen Begleiter der Branche.